Hermann Ehrhardt
*10.09.1924 †25.01.2007
Dem in Mengersgereuth-Hämmern geborenen Hermann Ehrhardt blieb das Drama des Zweiten Weltkriegs nicht erspart. Die Zeit seiner Gefangenschaft nutzte er, um Schach und Englisch zu erlernen. Nach seiner Entlassung ergriff er den Beruf des Lehrers. Als ein ausgezeichneter Pädagoge brachte er vielen Schülern und später als Dozent der Ingenieurschule Sonneberg auch Studenten Grundlagen der Mathematik und Physik bei.
Im Jahre 1955 wurde er Mitglied der Schachabteilung der damaligen BSG Turbine Sonneberg. Schon nach wenigen Jahren spielte er in der 1. Mannschaft und erzielte mit seinem Verein stolze Erfolge.
Bei vielen Einzelturnieren wie Stadt- und Kreismeisterschaften war er im Vorderfeld zu finden. Seinen größten Erfolg feierte er im Jahr 1965, als er Stadt- und Vereinsmeister wurde. Im Jahr 1967 belegte er einen hervorragenden 2. Platz bei der Stadtmeisterschaft. Hermann Ehrhardt galt über viele Jahre als die Verkörperung des vorsichtigen, wenig riskierenden Spielers, der in vielen Turnieren den Titel des Remiskönigs erhielt. Aber wenn es sein musste, zeigte er auch, dass er das Schachspiel exzellent beherrschte. So bezwang er in einem Punktspiel den Hildburghausener Franz Naujoks, der damals amtierender Bezirksmeister war. Legendär ist auch seine Partie gegen den mehrmaligen Sonneberger Stadtmeister Karl Schneider, den er im Budapester Gambit erstickt mattsetzte:
1.d4 Sf6 2.c4 e5 3.dxe5 Sg4 4.Sf3 Sc6 5.Lf4 Lb4+ 6.Sbd2 De7 7.a3 Sgxe5 8.axb4? Sd3#
Hermann Ehrhardt bestritt weit über 223 Punktspielpartien, in denen er 93 Punkte holte. Bis zum Jahre 1996 nahm er aktiv am Punktspielgeschehen teil, ehe ihm die Pflege seiner Ehefrau dies nicht mehr gestattete. Dennoch blieb er bis zu seinem Tode dem Verein als Mitglied erhalten und freute sich mit über die Erfolge seiner Schachtruppe.
Nicht nur als Spieler, sondern auch als Funktionär brachte er seinen Verein voran. Von 1970 bis 1990 war er als 2. Vorsitzender der Schachabteilung tätig. Darüber hinaus sorgte er als Leiter der 2. Mannschaft für eine reibungslose Teilnahme am Punktspielgeschehen.
Hermann Ehrhardt starb am 25. Januar 2007. Zum Zeitpunkt seines Todes war er das älteste Mitglied der Schachabteilung.