Punktspiele 2014/15 (9)

Erst im letzten Moment abgefangen

Bezirksliga West, 9. Runde: Kein Happyend für Sonneberg

Alfred Hitchcock persönlich hätte die Ansetzungen in den oberfränkischen Ligen nicht besser planen können. Sowohl in der Bezirksoberliga als auch in der Bezirksliga West trafen am letzten Spieltag die beiden erstplatzierten Mannschaften direkt aufeinander.

SG 1951 Sonneberg - SG Michelau/Seubelsdorf 2 3:5

Bezirksliga-Spitzenreiter SG 1951 Sonneberg empfing im Aufstiegsendspiel die Spielgemeinschaft Michelau/Seubelsdorf. Beide Teams hatten sich im Vorfeld deutlich vom Rest des Feldes abgesetzt. Die Mannschaften konnten jeweils ihre besten Vertreter ins Rennen schicken, so dass ein harter, dramatischer Kampf bevorstand.

Nach über Stunden Spielzeit war noch keine Entscheidung gefallen. Die Spannung war förmlich greifbar. Dann kamen die ersten Ergebnisse und diese waren aus Sonneberger Sicht unerfreulich. An Brett 8 bekam Mikhael Safranow seine Zeitprobleme nicht in den Griff – die bessere Stellung nützte ihm nichts, als er im 36. Zug die Partie durch Zeitüberschreitung verlor. Der an Brett 1 spielende, bisher ungeschlagene Christopher Hartleb stellte in zweischneidiger Stellung einzügig eine Figur ein und musste kurz darauf aufgeben. An Brett 2 ergab sich zwischen Klaus-Dieter Jacob und Matthias Bergmann eine verkeilte Stellung, aus der für beide nicht mehr als ein Remis herauszuholen war. Franz Geisensetter überstand an Brett 3 den heftigen Angriff von Marko Hofmann schadlos, nach umsichtiger Verteidigung verwertete er den erhaltenen Endspielvorteil zum vollen Punkt. Damit war der Anschluss hergestellt, doch Sonneberg benötigte noch einen weiteren Sieg. Doch die nächste Hiobsbotschaft folgte auf dem Fuße: Egon Matthäi hatte alles versucht, um einen Vorteil herauszuholen, kam aber mit fortschreitender Spieldauer vom rechten Wege ab und musste schließlich kapitulieren. Damit war Seubelsdorf mit 3½:1½ enteilt. Mannschaftsleiter Franz Geisensetter gab für die letzten Partien die Devise „Alles oder nichts“ aus. Klaus Brückner, der in hitziger Zeitnotschlacht die letzten Entscheidungen nicht mitbekommen hatte, akzeptierte zum Entsetzen seiner Mitspieler das gegnerische Remisangebot. Somit lastete die Verantwortung auf den Schultern von Klaus Rierl und Uwe Neugebauer. Im Endspiel ergab sich für Klaus Rierl die Gelegenheit, seinen Mehrbauern in Szene zu setzen. Nachdem er diese Gelegenheit verpasst hatte, glich sein Gegner das Spiel aus und es kam zum Remis durch Zugwiederholung. Auch Uwe Neugebauer manövrierte in einem ausgeglichenen Leichtfigurenendspiel herum, um vielleicht doch noch eine Bresche in das gegnerische Bollwerk zu schlagen. Nachdem der Mannschaftskampf entschieden war, gab auch er seine Bemühungen auf und bot Remis.

Letzten Endes siegten die Gäste mit 5:3. Damit folgt die SG Michelau/Seubelsdorf 2 ihrer 1. Mannschaft in die Bezirksoberliga, während Sonneberg im letzten Moment noch auf den zweiten Platz abrutscht.

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