Sommerturnier 2019

Sonneberg erstmals Turniersieger

Nach mehr als zwei Dutzend vergeblichen Anläufen ist es der SG 1951 Sonneberg in diesem Jahr gelungen, das Sommerturnier der Schachkreise Coburg/Neustadt und Lichtenfels/Kronach zu gewinnen. Hatte man das Turnier in den Vorjahren mitunter genutzt, um Mitgliedern mit wenig Spielpraxis Einsatzmöglichkeiten zu bieten, stellte man diesmal stets die spielstärkste Truppe auf. Dass der Spielerschwund auch anderen Vereinen zu schaffen macht, erkennt man auch hier an der Teilnehmerzahl: Lediglich 8 der 19 Vereine nahmen am Turnier teil.
Gleich in der 1. Runde bekam man Rekordsieger FC Nordhalben zugelost. Im Gegensatz zur Niederlage im Punktspiel nutzte man die sich bietenden Chancen aus. Franz Geisensetter und Christopher Hartleb behielten nach wechselvollem Spielverlauf die Oberhand und spielten eine 2:0-Führung heraus. Klaus Brückner, der ebenfalls gut stand, geriet auf Abwege und musste eine Niederlage hinnehmen. In der letzten noch laufenden Partie hatte sich Egon Matthäi bei knapper Bedenkzeit verzweifelter Gewinnanstrengungen seines Gegners zu erwehren. Eisern verteidigte er sich gegen alle Durchbruchsversuche und konnte nach einem groben Fehler seines Gegners sogar noch gewinnen.
Traditionell bereitet die 2. Runde den Sonnebergern die größten Schwierigkeiten. Auch diesmal zeichnete sich gegen den SK Weidhausen eine Niederlage ab, nachdem Franz Geisensetter schnell verloren hatte und auch alle anderen Spieler schlechter standen. Doch anstatt die Flinte ins Korn zu werfen, zeigte man sich kämpferisch. Klaus Brückner und Klaus Rierl hielten ihre Stellungen zusammen, und Christopher Hartleb gewann durch konsequentes Druckspiel eine eigentlich ungewinnbare Stellung, wodurch sie ein glückliches 2:2-Unentschieden retteten.
Glück im Unglück war den 51ern in Runde 3 beschieden. Die Spitzenspieler Christopher Hartleb und Franz Geisensetter konnten wegen gleichzeitig stattfindender Turniere nicht mitwirken, doch hatte man mit dem Kreisligisten SC Steinwiesen eine lösbare Aufgabe zugelost bekommen. Nach einem Sieg von Klaus Rierl und einem Unentschieden von Egon Matthäi, schlug auch Klaus Brückner im Hinblick auf die Gewinnstellung Klaus-Dieter Jacobs die Punkteteilung vor. Sein Gegner, der das Remisangebot wahrscheinlich überhört hatte, spielte schwach weiter und verhalf Klaus zum Sieg. Dieser war auch bitter nötig, da Klaus-Dieter Jacob das Pech aus den Punktspielen treu blieb: Zunächst stellte er seine Mehrfigur ein und in der Folge verspielte er auch noch das Remis. Am Ende quälte man sich zum 2½:1½-Erfolg.
Nach dieser Runde lag man zusammen mit Kronach und Michelau an der Spitze, und das Spiel gegen den Kronacher SK musste eine Vorentscheidung bringen. Und wie in Runde 1 gegen Nordhalben zeigten die Sonneberger schnell, wer Chef im Ring ist. Christopher Hartleb und Franz Geisensetter holten erneut einen 2:0-Vorsprung heraus, und Kronach konnte nur noch verkürzen. Den Sieg stellte Klaus Rierl mit einem Remis sicher.
Nun hatte man es gegen Michelau selbst in der Hand, den Turniersieg in trockene Tücher zu bringen. Schützenhilfe lieferte Nordhalben, die in der Vorschlussrunde Michelau schlugen und diesen damit alle Hoffnungen auf den Turniersieg raubten. So reiste Michelau nicht mit der allerstärksten Vertretung an, und Sonneberg hatte beim 3½:½-Sieg kaum Probleme. Christopher Hartleb und Klaus Rierl gewannen und Franz Geisensetter erreichte ein Remis. Egon Matthäi gewann seine Partie kampflos.
Die erzielten 9:1 Mannschaftspunkte reichten zum klaren Turniersieg vor Nordhalben (8:2). Auch die Einzelergebnisse sind beachtlich, wobei die 4/4 von Christopher Hartleb besonders herausragen. Franz Geisensetter (2½/4) und Klaus Rierl (3/4) erzielten ebenfalls positive Resultate, während Klaus Brückner (1½/3) und Egon Matthäi (1½/2 + 1 kampflos) krankheitsbedingt nicht wie gewohnt mitwirken konnten. Ebenfalls zum Erfolg beigetragen haben Klaus-Dieter und Karl-Heinz Jacob mit jeweils einem Einsatz.

Tag der Franken

Grübelnder Großmeister

Schach vom Allerfeinsten erlebten etliche Interessierte beim Simultan von Dr. Helmut Pfleger am Tag der Franken. Die Schachvereine aus Sonneberg und Neustadt hatten dazu in die Wolke 14 geladen. Franz Geisensetter, Abteilungsleiter der SG 1951 Sonneberg, begrüßte die Prominenz, allen voran die Hauptperson, den Internationalen Großmeister Dr. Helmut Pfleger. Christian Dressel als Stellvertreter des Sonneberger Bürgermeisters und Rolf Schwämmlein, Vorsitzender der SG 1951, ließen es sich nicht nehmen, dem Großmeister die Hand zu schütteln und ein Präsent zu überreichen.

Bevor es ans Spielen ging, stellte Pfleger eine kurzweilige Partie seines inzwischen verstorbenen Vereinskameraden Lothar Schmid vor, die er gegen Jefim Bogoljubow, der zweimal um die Weltmeisterschaft spielte, gewann. Mit interessanten Details und Episoden lockerte er den Vortrag auf, sodass auch Schachlaien auf ihre Kosten kamen. Eine Premiere für die SG 1951 war die Darstellung der Partie auf dem neu erworbenen DGT-Brett, das eine sofortige Übertragung der Züge auf die Zuschauerleinwand ermöglicht.

Nun startete Pfleger seinen Rundgang gegen die Gegnerschaft. 24 Schachsportler aus Sonneberg, Neustadt, Oberlauter und Kronach hatten sich eingefunden, um dem Großmeister Paroli zu bieten. Erfreulicherweise waren auch zwei Jugendliche aus der Schach-AG der Lohauschule sowie vier Nachwuchsspieler aus Kronach und Oberlauter mit von der Partie. Für das leibliche Wohl sorgten die Tischtennis-Spielerfrauen, die Teilnehmer und Gäste mit Kaffee, Erfrischungsgetränken und Bockwurst bewirteten.

Pfleger bestand nicht auf den für den Simultanspieler eigentlich obligatorischen weißen Steinen und überließ den jungen Spielern gern den Anzugsvorteil. Anfangs eilte er noch flott von Brett zu Brett, doch nach und nach musste er an dem ein oder anderen Brett länger verweilen. Gegen 18:30 Uhr konnte eine erste Zwischenbilanz gezogen werden: Pfleger hatte 8 Partien gewonnen, 4 Mal Remis gespielt, aber auch 2 Partien verloren. Andreas Fischer vom TSV Oberlauter war der erste, dem Dr. Pfleger zum Sieg gratulieren musste. Wenig später musste er auch gegen den Kronacher Nachwuchsspieler Johannes Renner die Partie aufgeben. Es sollten Pflegers einzige Niederlagen an diesem Tage bleiben. Über einen halben Punkt freuen konnten sich Norbert Wagner, Klaus Rierl, Karl-Heinz Jacob, Franz Geisensetter, Christopher Hartleb, Uwe Neugebauer, Torsten Müller und Nikolai Evseichev.

In der letzten Partie kämpfte Hans Luthardt in einem langwierigen Damenendspiel um einen halben Punkt. Doch letzten Endes musste er die überlegene Technik des Großmeisters anerkennen. Nach fast 6 Stunden endete die Veranstaltung, und Pfleger hatte standesgemäß mit 18:6 (+14, =8, -2) den Sieg davongetragen. Selbst der Großmeister lobte die starke Gegenwehr. Ein dickes Dankeschön verdienten sich die Sponsoren der Stadtverwaltung Sonneberg sowie Reiner End, unermüdlicher Leiter der Wolke 14, daneben Heiko Rutz und die Tischtennisfrauen für die Bewirtung und Jürgen Metzler für die reibungslose Übertragung der Partie vom DGT-Brett auf die Leinwand.

Kampf an mehreren Fronten

An drei Turnieren nahmen die Schachfreunde der SG 1951 Sonneberg am vergangenen Wochenende teil. Zunächst spielte ein Viererteam im Sommerturnier gegen den SC Steinwiesen. Da die beiden Spitzenleute Christopher Hartleb und Franz Geisensetter anderweitig im Einsatz waren, wurde wieder einmal klar, dass die Spielerdecke sehr dünn ist. Nach langen Hin und Her brachte man doch noch 4 Mann an die Bretter. Klaus Rierl und Klaus Brückner konnten ihre Partien siegreich gestalten, Egon Matthäi steuerte das notwendige Remis zum Mannschaftssieg bei. Dagegen läuft Klaus-Dieter Jacob seiner Form der letzten Jahre immer noch hinterher. Nach zwei Einstellern, hatte er immer noch Chancen auf ein Remis, der dritte Einsteller war allerdings einer zu viel und er musste aufgeben. Nach dem schwer erkämpften Sieg liegt die Mannschaft nach drei Runden gemeinsam mit Michelau und Kronach an der Spitze. Der nächste Kampf gegen Kronach dürfte die Entscheidung über den Turniersieg bringen.

Christopher Hartleb hatte sich dank seines Vizemeistertitels bei den Oberfränkischen Schnellschach-Meisterschaften für die Bayerische Schnellschach-Meisterschaft in Rosenheim qualifiziert. Mit 5 Punkten aus 9 Partien konnte er gegen die starke Konkurrenz gut mithalten. Am Ende sprang für Christopher ein hervorragender 7. Platz heraus, Sieger wurde der Münchner Maximilian Berchtenbreiter.

Franz Geisensetter war schließlich bei der Hessischen Seniorenmeisterschaft in Bad Sooden-Allendorf am Start. Etwa 200 Teilnehmer von 60 bis 90 Jahren spielten eine ganze Woche lang im schönen Kurhaus um den Titel. Nach einem miserablen Beginn (1 Punkt aus 3 Spielen) steigerte er sich in der zweiten Turnierhälfte und belegte am Ende mit 6 Punkten aus 9 Partien einen respektablen 25. Platz. Weniger gut lief es bei den gleichzeitig ausgetragenen Turnieren um die Hessische Blitzschachmeisterschaft, sowie um die deutsche Seniorenmeisterschaft im Schnellschach. Beim Blitzschach belegte er mit 4 aus 9 den 23. Rang (35 Teilnehmer) und im Schnellschach schaffte er mit 4,5 aus 9 Rang 18 (36 Teilnehmer).