Hartleb hat die Nase vorn
Die vor kurzen beendete Stadtmeisterschaft im Schach verlief spannend wie selten in den letzten Jahren. Gestartet mit zunächst 18 Teilnehmern, aber aufgrund zweier Rücktritte mit 16 Spielern beendet, war bei der Teilnehmerzahl eine leichte Steigerung zu verzeichnen. Bis auf wenige Ausnahmen waren die meisten Titelaspiranten am Start.
Bereits nach wenigen Runden zeichnete sich eine Zweiteilung des Feldes ab. In der ersten Hälfte waren die 6 teilnehmenden Spieler der 1. Mannschaft vertreten. Dazu gesellte sich mit Karl-Heinz Jacob der Spitzenspieler der 2. Mannschaft. Alle anderen Spieler tummelten sich in der hinteren Tabellenhälfte. Als erster verabschiedete sich Karl-Heinz Jacob aus dem Spitzenseptett, der leider einige Partien aufgrund beruflicher Überlastung kampflos abgeben musste. Das übrig gebliebene Sextett marschierte geschlossen vorneweg und leistete sich gegen die Spieler der zweiten Hälfte kaum Punktverluste. Titelverteidiger und Favorit Christopher Hartleb schien einen erneuten Titelgewinn zuzustreben. Doch gegen Ende des Turniers knickte seine Formkurve etwas ein, sodass ihm Heinz Schmidt und Mikhael Safronow jeweils ein Remis abtrotzen konnten. Mit insgesamt 13 Punkten blieb er als einziger ohne Niederlage und rettete einen halben Punkt Vorsprung ins Ziel und sicherte sich Christopher erneut den Titel. Dank eines starken Schlussspurts schob sich Franz Geisensetter, der oftmalige Stadtmeister früherer Jahre, noch auf Platz 2 vor. Das überraschende Remis gegen Schlusslicht Norbert Köhn verhinderte einen möglichen Gleichstand an der Spitze. Mit 12 Punkten landete Mikhael Safronow auf dem 3. Platz, womit er überzeugend nachwies, dass sein 2. Platz aus dem Vorjahr keine Eintagsfliege war. Den undankbaren 4. Platz belegte Egon Matthäi, der in gewohnt sicherer Manier nur eine Niederlage einstecken musste, aber mit 5 Remisen ein wenig zu kompromissfreudig agierte. Dasselbe gilt für Klaus Rierl, der darüber hinaus noch oft in Zeitnot geriet. Nach längerer Pause spielte Klaus Brückner wieder einmal eine Stadtmeisterschaft mit, er landete mit 10,5 Punkten auf Rang 7.
Routinier Heinz Schmidt sorgte für einige Überraschungen mit den Remisen gegen die beiden Erstplazierten; allerdings spielte er zu wechselhaft, um in die erweiterte Spitze vorzudringen. Karl-Heinz Jacob als Achter musste 6 Partien kampflos abgeben, sodass ihm ein Platz weiter vorne verwehrt blieb. Der Rest des Teilnehmerfeldes konnte in den Kampf um die Spitze nicht eingreifen und musste sich mit den hinteren Rängen begnügen. Lediglich Ronny Geisensetter überraschte positiv, da er mit 6,5 Punkten und Platz 9 sein bisher bestes Ergebnis bei einer Stadtmeisterschaft erzielte.
Bedauerlicherweise konnte der mehrmalige Titelträger Günter Fleischmann das Turnier aus gesundheitlichen Gründen nicht mitspielen. Die beiden Nachwuchsspieler Robin Fröhlich und David Malter erzielten 4 bzw. 3,5 Punkte, sorgten für einige Achtungserfolge, ihr Kampfgeist unterlag aber in den meisten Fällen der geballten Routine der restlichen Teilnehmer.
In Kürze startet die neue Meisterschaft. Es wäre schön, wenn sich daran wieder mehr Spieler beteiligen würden und man wieder in die Nähe von früheren Teilnehmerzahlen käme.