Keine Überraschungen
Im wunderschönen Donaustädtchen Kelheim fand am letzten Wochenende die zentrale Endrunde des bayerischen Mannschaftspokals statt. Als erste Mannschaft aus dem Schachbezirk Oberfranken hatte sich die SG 1951 Sonneberg für die zentrale Endrunde der letzten Vier qualifiziert. Allerdings waren die Aussichten nur gering, da die anderen Teams um einige Klassen höher angesiedelt waren. Auch der Unterschied in den Wertungszahlen war deutlich. Während Sonneberg einen Schnitt von 1870 aufwies, waren der SC Garching (2243), der SC Gröbenzell (2218) und Gastgeber Kelheim (2122) deutlich besser. Zudem musste auf Sonneberger Seite Klaus Rierl ersetzt werden, für ihn sprang Routinier Egon Matthäi in die Bresche.
Die Auslosung des Halbfinales ergab den SC Gröbenzell (München) als Gegner, wobei Sonneberg an den Brettern 2 und 3 Weiß hatte. Nach drei Stunden Spielzeit war noch alles offen, ja an den beiden Weißbrettern hatten sich Franz Geisensetter und Klaus Brückner sogar leichte Vorteile herausgearbeitet. Doch dann kam es knüppeldick und die Routine setzte sich durch. Klaus Brückner wählte die falsche Fortsetzung und konnte den gegnerischen Lichtfigurenangriff nichts mehr entgegensetzen. Auch Christopher Hartleb stand am Spitzenbrett plötzlich schlechter und musste die Segel streichen. Damit war Gröbenzell bereits fürs Finale qualifiziert, es ging nur noch um eine Resultatsverbesserung. Nachdem auch noch Egon Matthäi gepatzt hatte, gab Franz Geisensetter seine Partie Remis. Letzten Endes stand damit eine ½:3½-Niederlage zu Buche.
Im anderen Kampf setzte sich der favorisierte Zweitligist SC Garching knapp mit 2½:1½ durch.
Somit stand am Sonntagmorgen das kleine Finale gegen den SK Kelheim auf dem Programm. Sonneberg nahm diesmal eine Umstellung vor und trat in der Reihenfolge Franz Geisensetter, Christopher Hartleb, Egon Matthäi und Klaus Brückner an. Wieder ergab sich das gleiche Bild wie am Vortag: 3 Stunden lang hielt Sonneberg gut mit und in keiner Partie war eine Entscheidung gefallen. Lediglich Franz Geisensetter stand etwas schlechter, und er war es auch, der den Spielverlust einleitete. Ausgerechnet in dem Moment als die Stellung Ausgleich versprach, passierte der Fehler. Anstatt dem König ein Schlupfloch zu verschaffen, übersah er ein Abzugsschach, das sofort die Partie kostete. Nach den beiden Remisen von Egon Matthäi und Klaus Brückner war der Kampf entschieden. Christopher Hartleb versuchte zwar alles, um wenigstens ein Unentschieden zu retten, aber sein König stand zu offen, so dass er dem Dauerschach nicht entgehen konnte. So ergab sich am Ende eine knappe 1½:2½-Niederlage, was dennoch ein akzeptables Ergebnis gegen den Landesligisten darstellt.
Als Resümee bleibt, dass die SG 1951 durchaus mit stärkeren Mannschaften mithalten kann, aber am Ende das Durchhaltevermögen fehlt, um zählbare Erfolge zu erringen. Trotz Platz 4 spielte die Mannschaft ein großartiges Pokalturnier und die Teilnahme am „Final Four“ war mit Sicherheit einer der größten Erfolge in der Sonneberger Schachgeschichte.