Punktspiele 2023/24 (3)

Zweimal die Punkte geteilt

Bezirksoberliga Oberfranken, 3. Spieltag
SG 1951 Sonneberg - TV Bindlach-Aktionär 2 4:4
Kreisoberliga CNLK, 3. Spieltag
SG 1951 Sonneberg 2 - SV Seubelsdorf 2 3:3

Dass man einst in der Bezirksoberliga mit einem Unentschieden gegen Ligaprimus und Tabellenführer TV Bindlach-Aktionär nicht ganz zufrieden sein wird, dürfte vor einigen Jahren noch wie wilde Träumerei geklungen haben. Doch in der Tat verpasste man es beim 4:4-Unentschieden nur knapp, beide Punkte in Sonneberg zu behalten.
Zunächst verlief es tatsächlich nicht gerade vielversprechend. Ausgangs der Eröffnung mussten bereits drei Sonneberger Spieler einem Materialrückstand hinterherlaufen: Uwe Neugebauer ließ sich bereits nach 10 Zügen einen Turm einklemmen und verlor die Qualität. Ebenfalls einen Qualitätsverlust erlitt Egon Matthäi, während Andriy Trachuk eine Leichtfigur für schemenhafte Angriffschancen ins Geschäft gesteckt hatte. Nachdem der gesundheitlich leicht indisponierte Christopher Hartleb am Spitzenbrett seine Verteidigungsstellung nicht mehr halten konnte und aufgeben musste, drohte ein hoher Rückstand.
Nach drei Stunden Spielzeit gewann Franz Geisensetter seine Partie dank eines groben Patzers seines Kontrahenten. Der Sieg, obwohl etwas glücklich im Zustandekommen, war nicht ganz unverdient, hatte Franz doch wenige Züge zuvor seinerseits eine gute Chance ausgelassen. Kurz darauf ging Bindlach durch einen Sieg an Brett 2 erneut in Führung, der Angriff von Andriy Trachuk erwies sich als unzureichend.
Es zeichnete sich ein mehr oder weniger ungefährdeter Bindlacher Sieg ab, doch innerhalb einer halben Stunde wendete sich das Blatt an mehreren Brettern zugunsten Sonnebergs. Zunächst konnte am 8. Brett Klaus-Dieter Jacob, dessen Dame nach einem Bauernraub ein wenig in Bedrängnis kam, seine Stellung vollständig konsolidieren. Der volle Punkt war danach eine Formalität. Klaus Rierl profitierte, ähnlich wie gegen Burgkunstadt, von der nachlassenden Wachsamkeit seines Gegners. In einer Stellung seiner geliebten Skandinavischen Verteidigung neutralisierte er die gegnerische Initiative und nach mehrfachem Figurentausch heimste er durch einen trickreichen Zwischenzug einen Bauern ein, den er problemlos in einen Endspielsieg ummünzen konnte. Auch Mikhael Safronow gelang es, seinen Gegner in dessen Zeitnot unter Druck zu setzen, dass dieser zunächst einen und kurz darauf einen zweiten Bauern verlor. Nach der Zeitkontrolle ließ sich Mikhael trotz zäher Verteidigung nicht mehr die Butter vom Brot nehmen.
Nun stand es auf einmal 4:2 für Sonneberg und nur noch ein halbes Pünktchen fehlte zum ganz großen Wurf. Sowohl Egon Matthäi als auch Uwe Neugebauer hatten nach wie vor eine Qualität weniger. Egon hatte es geschafft, die Zugänge zu seinem Lager zu blockieren, und sein Gegner versuchte seit mehr als 30 Zügen, die Blockade zu durchbrechen. Uwe Neugebauer hingegen hatte sich ein starkes Freibauernpaar im Zentrum verschafft und es war fraglich, ob er überhaupt schlechter stand. Ob des Rückstandes waren die Bindlacher gezwungen, alles zu riskieren. Egons junger Gegner gab um den 70. Zug herum zwei Bauern her, um mit seinem Turm einzudringen. Hätte Egon seinen angegriffenen Bauern verteidigt, wäre es wohl über den 100. Zug hinaus weitergegangen, doch von der anstrengenden Verteidigung ermüdet, übersah Egon den drohenden Bauernverlust, wonach der Gegner mit seinem Freibauern ein leicht gewonnenes Spiel hatte. Auch bei Uwe Neugebauer sollte es letzten Endes nicht reichen. Beim Vormarsch seiner Bauern zögerte er einen Moment zu lang und konnte nicht mehr vermeiden, dass sein Gegner den Turm gegen das Bauernpaar opferte. Uwes König und Springer erwiesen sich danach als zu kurzschrittig, um beide an verschiedenen Flügeln loslaufenden gegnerischen Freibauern zu stoppen.
So kam es am Ende zu einem leistungsgerechten 4:4, bei dem beide Mannschaften Chancen auf den Sieg ausließen. In der umkämpften Begegnung gab es kein einziges Remis. Am nächsten Spieltag im neuen Jahr muss unsere Mannschaft zum FC Nordhalben reisen.

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