65 Jahre SG 1951 Sonneberg

Ein kurzer Bericht zur Sonneberger Schachgeschichte

Die Sportgemeinschaft 1951 Sonneberg, mittlerweile der einzige Sportverein in Sonneberg, der eine Schachabteilung besitzt, feiert ihr 65-jähriges Bestehen.

Nach den verheerenden Jahren des Zweiten Weltkrieges fanden sich einige Sonneberger Schachenthusiasten – darunter auch der heute 90-jährige Walter Ebert – zusammen, um in Ruhe und Frieden ihrem geliebten Hobby zu frönen. Einen Schachverein gab es noch nicht; die Schachspieler wurden lediglich unter dem Dach der FDJ-Sportgemeinschaft geführt. 1948 wurde die 1. Sonneberger Stadtmeisterschaft gespielt. Das Spiellokal war die Gaststätte Goldene Aue an der Kreuzung Coburger Allee / Köppelsdorfer Straße. Neben altgedienten Schachfreunden waren auch einige jüngere Kräfte mit von der Partie. Die meisten von ihnen hatten in der Kriegsgefangenschaft das Schachspiel erlernt und wollten nun ihr Können am Brett beweisen. Unter den 25 Teilnehmern – nach heutigen Maßstäben eine phänomenale Zahl – waren Karl Schneider, Richard Sack und Hermann Ehrhardt, daneben der im Jahre 1947 aus der Gefangenschaft heimgekehrte Walter Ebert.

Über den Endstand des Turniers wurde nicht berichtet; nach den Angaben Walter Eberts wurde Otto Reupke erster Stadtmeister vor Horst Niederhausen und Emil Löschinger; während der junge Walter Ebert noch Erfahrungen sammeln musste und einen Platz im Mittelfeld erreichte.

Daraufhin, im Juli 1948, fand im Sonneberger Hof die Gründungsversammlung der neuen FDJ-Sportgemeinschaft statt; sie erhielt den Namen SG Eintracht Sonneberg. Die Saison 1948/49 begann mit einer guten Nachricht. Am Freitag, dem 24. September 1948, erfolgte in der Goldenen Aue die Neugründung der Sparte Schach innerhalb der Eintracht. Anlässlich dieses freudigen Ereignisses lud man den Berliner Schachmeister Bernhard Dorawa ein, der am 29. September 1948 bei einer Simultanveranstaltung spielte.

Im Oktober 1948 begann der Kampf um die 2. Stadtmeisterschaft, diesmal waren 17 Teilnehmer am Start. Die Kreismeisterschaften verzögerten sich und begannen erst im Januar 1949. Es traten die Vereine von Lauscha, Sonneberg, Steinheid, Steinach, Blechhammer und Judenbach gegeneinander an.

Im Mai 1949 fand im Sonneberger Central Hotel ein Blitzturnier statt, bei dem Otto Reupke alle Partien gewann und damit den ersten Platz belegte. Auf den Plätzen folgten Egon Grosse und Walter Ebert.

Bedauerlicherweise endete die Geschichte der Eintracht bereits nach einem Jahr, gerade als man sich in Schachkreisen einen Namen gemacht hatte. Mit Gründung der zentralen Betriebssportgemeinschaft Industrie im Juli 1949 mussten sich die Schachspieler neu orientieren.  Viele Schachfreunde reagierten verärgert, sodass in in den beiden folgenden Jahren kaum noch Turniere und Wettkämpfe stattfanden.

Die nächste Stadtmeisterschaft begann im November 1950. Bemerkenswerterweise gab es damals zwei Spiel- und Trainingsabende in der Woche. Mit lediglich 11 Teilnehmern war ein gewaltiger Rückgang zu verzeichnen. Souveräner Stadtmeister wurde Heinrich Siegel mit 9½ von 10 Punkten.

< wird fortgesetzt >

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