Trauer

Die SG 1951 Sonneberg beklagt den Verlust des langjährigen Mitglieds

Klaus Brückner
*19.03.1961  †22.04.2023

Nach über einjähriger Krankheit verstarb mit Schachfreund Klaus Brückner ein verdienstvolles und spielstarkes Mitglied.
Bereits in jungen Jahren feierte Klaus Brückner mit der Jugendmannschaft von Motor Steinach große Erfolge. Als Mitglied der Steinacher Männermannschaft war er maßgeblich beteiligt am Aufstieg in die DDR-Liga und profitierte von den erfahrenen Spielern wie Wolfgang Richter, Carl Ernst Eichhorn und Helmut Heß.
Nach dem Zerfall der Steinacher Mannschaft fand er im Jahre 1987 den Weg zur Schachabteilung der BSG Turbine Sonneberg und war von diesem Zeitpunkt an eines unserer eifrigsten und spielstärksten Mitglieder.
Klaus war die Verkörperung des starken Mannschaftsspielers. Fast immer war er zur Stelle, wenn er gebraucht wurde und fehlte nur in wenigen Spielen. Bei vielen Einzelturnieren wie Stadt- und Kreismeisterschaften war er im Vorderfeld zu finden.
Einen seiner größten Erfolge feierte der leidenschaftliche Biertrinker im Jahr 1988, als er Kreismeister wurde und den Kreis Sonneberg bei den Bezirksmeisterschaften in Wildenspring mit einem guten 5. Platz würdig vertrat. In den 90er-Jahren nahm er regelmäßig an Stadt- und Oberfränkischen Meisterschaften teil und erzielte viele gute Platzierungen. In den Jahren 1991, 1996 und 2012 gewann er die Stadtmeisterschaft im Blitzschach.
Bei Partien gegen wertungsstärkere Gegner hielt er gut dagegen, gegen schwächere Spieler ließ er oft die nötige Konsequenz vermissen. Viel wertvoller war er für die Mannschaft, mit der er viele Erfolge erzielte. Besonders erwähnenswert dabei ist die Saison 2016/17, als er mit Sonneberg den Oberfrankenpokal gewann und gemeinsam mit seinen Mitstreitern die Finalrunde im Bayernpokal erreichte.
Klaus bestritt 296 Punktspielpartien, in denen er 158 Punkte (53,8 %) erkämpfte. Gern erzählte er von seiner Glanzpartie gegen Hans Neuberg, die er mit einem Gipsarm gewann. Ebenfalls unvergessen bleibt seine 60-zügige Kombination bei einem Punktspiel in Helmbrechts. Dabei verlor er um den 20. Zug herum einen Springer, gewann aber dennoch die Partie nach über 80 Zügen und sicherte Sonneberg den Mannschaftssieg. Wie er das schaffte, wird sein Geheimnis bleiben, denn die Mitspieler hatten sich schon zum Mittagstisch begeben. Weniger erfreulich verlief eine Partie in Coburg, bei der er nach langer Verteidigung eine Remisstellung mit König gegen Randbauer und falschem Läufer erreichte, doch mit dem König aus der rettenden Ecke herauslief. Sein letztes Punktspiel absolvierte er am 24.10.2021 gegen die 2. Mannschaft des Kronacher SK 1882.
Bis 2022 nahm er noch aktiv am Vereinsleben teil, ehe er krankheitsbedingt davon Abstand nehmen musste. Nun ist Klaus leider viel zu früh von uns gegangen. Die Schachfreunde der SG 1951 Sonneberg werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Oberfränkische Mannschaftsmeisterschaft (Blitz)

Bamberg ist das Maß aller Dinge

Acht Teams fanden sich am Sonntag, dem 22. Januar, in Strullendorf ein, um Titel und Platzierungen auszuspielen. In insgesamt 14 Runden ging es fast 4 Stunden an den Brettern hoch her. 32 Blitzspezialisten Oberfrankens kämpften in den Viererteams verbissen aber fair, denn Schiedsrichter Claus Kuhlemann aus Memmelsdorf musste kaum eingreifen.
Gespielt wurde mit der Fischer-Bedenkzeit von 3 Minuten + 2 Sekunden Gutschrift pro Zug, die sich nicht bei allen Beteiligten großen Zuspruchs erfreute. Die Teams von Bamberg I und II waren in den 14 Runden das Maß aller Dinge. Bamberg I um Spitzenspieler FM Tobias Kolb fegte fast alles vom Brett. 11 Siege, 2 Unentschieden und nur eine Niederlage bedeuteten 24 Mannschaftpunkte und somit Rang 1. Die Bamberger Reserve um Prof. Krauseneck errang mit 22 Zählern Platz 2. Für eine positive Überraschung sorgte die SG 1951 Sonneberg, die auf 17 Punkte kam und damit Rang 3 belegte. Nach der Vorrunde hatte Sonneberg mit 12:2 Punkten noch gemeinsam mit Bamberg II die Tabelle angeführt.
Absoluter Höhepunkt aus Sonneberger Sicht war dabei der Sieg gegen den späteren Meister Bamberg I. Franz Geisensetter besiegte an Brett 2 den lange untergetauchten Blitzspezialisten Kurt Georg Breithut und Klaus Rierl bezwang Tizian Steiner. Die Überraschung perfekt machte Karl-Heinz Jacob mit einem Remis gegen Ralf Mittag. Auch in der Rückrunde sorgte man mit einer knappen 1½:2½-Niederlage für ein beachtliches Ergebnis. Dabei konnte Christopher Hartleb am Spitzenbrett Tobias Kolb den einzigen halben Punkt im gesamten Turnier abluchsen. Obwohl es in der Rückrunde für Sonneberg nicht mehr ganz so gut lief, wurde der 3. Platz mit 5 Punkten Vorsprung abgesichert.

Franz Geisensetter, Christopher Hartleb, Karl-Heinz Jacob, Klaus Rierl (v.l.n.r)

An diesem schönen Erfolg für die SG 1951 waren Christopher Hartleb (8/14), Franz Geisensetter (8½/14), Karl-Heinz Jacob (5½/14) und Klaus Rierl (7½/14) beteiligt. Der SC Bayreuth, SC Bamberg 3, FC Marktleuthen, SSV Burgkunstadt und Concordia Strullendorf belegten die weiteren Plätzen. Natürlich räumte Bamberg auch bei der Auszeichnung der Brettbesten Spieler ab. An Brett 1 Spieler gelang Tobias Kolb mit 13 Siegen und einem Remis fast ein Durchmarsch. Das Neu-Mitglied des SC Bamberg Kurt-Georg Breithut (11½/14) war bester Spieler an Brett 2. Ralf Mittag (11½/14) erspielte sich den Brettpreis an Brett 3. (alle Bamberg I), Michael Spiegel (Bamberg II) war mit 12½/14 punktbester Spieler an Brett 4.
Insgesamt handelte es sich um eine gelungene Veranstaltung, wobei es ruhig noch paar Mannschaften mehr hätten sein können.

Stadtmeisterschaft 2022 (Rapid)

Start-Ziel-Sieg für Christopher Hartleb

Endstand nach 7 Runden
Rg. Teilnehmer CH KR EM KJ DR ET DB Pu SB dV
1 Christopher Hartleb # 1 1 1 1 1 1 6
2 Klaus Rierl 0 # 1 ½ 1 1 1 4½
3 Egon Matthäi 0 0 # 1 ½ 1 1 3½ 5¾ 1
4 Karl-Heinz Jacob 0 ½ 0 # 1 1 1 3½ 5¾ 0
5 Daniel Riedel 0 0 ½ 0 # 1 1 2½
6 Erik Thode 0 0 0 0 0 # 1 1
7 Dennis Both 0 0 0 0 0 0 # 0

Mit sieben Teilnehmern war die traditionell in der Adventszeit ausgetragene Stadtmeisterschaft im Schnellschach diesmal nur spärlich besetzt. Dennoch war das Feld durchaus abwechslungsreich besetzt. Neben dem Favoriten Christopher Hartleb nahmen Nestor Egon Matthäi, Senior Karl-Heinz Jacob, Jungsenior Klaus Rierl, Heldenpokalgewinner Daniel Riedel, Dennis Both sowie der 15-jährige Turnierneuling Erik Thode den Kampf um den Titel auf.
Da die Bedenkzeit 20 Minuten pro Spieler und Partie betrug, war von Anfang an schnelles Denken gefragt, und einige Spieler probierten auch zweischneidige Eröffnungsvarianten aus.
Zur Halbzeit, nach jeweils 3 bis 4 gespielten Partien führten Christopher Hartleb und Egon Matthäi mit 3 bzw. 2½ Punkten das Feld an und spielten damit einen Vorsprung auf die Verfolger Klaus Rierl, Karl-Heinz Jacob und Daniel Riedel heraus, die bei 1½ Punkten standen, während am Tabellenende Erik Thode ein Sieg gegen Dennis Both gelang.
Die Vorentscheidung fiel in der ersten Runde des zweiten Spieltages, als sich Egon Matthäi Christopher Hartleb geschlagen geben musste und dieser damit enteilt war. Christopher gewann auch die nächsten Partien und damit das Turnier mit 6 Punkten. Dahinter gab es ein Gedränge, und erst die letzte laufende Turnier entschied über die Preisränge.
Mit einem Sieg schob sich Klaus Rierl an Egon Matthäi vorbei auf Platz 2, während Egon immerhin noch Platz 3 dank besserer Drittwertung gegen Karl-Heinz Jacob behauptete. Platz 5 erreichte Daniel Riedel mit 2½ Punkten, dahinter sicherte Erik Thode sich mit 1 Punkt nicht nur Platz 6 in der Gesamtwertung, sondern auch den 1. Jugendpreis. Das Tabellenende zierte Dennis Both.
Das Turnier verlief fair, zügig und problemlos, weil die spielfreien Teilnehmer jeweils die Schiedsrichterfunktion und die Ergebnisverwaltung wahrnahmen.

Die Erstplatzierten: Christopher Hartleb, Egon Matthäi, Klaus Rierl

Punktspiele 2022/23 (2)

Bezirksliga West, 2. Runde
TV 1890 Hallstadt - SG 1951 Sonneberg 3½:4½

Kreisoberliga, 2. Runde
SG 1951 Sonneberg 2 - SK Michelau 2 3:3
1. Mannschaft:
v.l.n.r.: Christopher Hartleb (1), Egon Matthäi (7), Daniel Riedel (Ersatz), Uwe Neugebauer (8), Klaus Rierl (5), Franz Geisensetter (4), Mikhael Safronow (3), Andriy Trachuk (2), Klaus Brückner (6)