Oberfränkische Mannschaftsmeisterschaft (Blitz)

Bamberg ist das Maß aller Dinge

Acht Teams fanden sich am Sonntag, dem 22. Januar, in Strullendorf ein, um Titel und Platzierungen auszuspielen. In insgesamt 14 Runden ging es fast 4 Stunden an den Brettern hoch her. 32 Blitzspezialisten Oberfrankens kämpften in den Viererteams verbissen aber fair, denn Schiedsrichter Claus Kuhlemann aus Memmelsdorf musste kaum eingreifen.
Gespielt wurde mit der Fischer-Bedenkzeit von 3 Minuten + 2 Sekunden Gutschrift pro Zug, die sich nicht bei allen Beteiligten großen Zuspruchs erfreute. Die Teams von Bamberg I und II waren in den 14 Runden das Maß aller Dinge. Bamberg I um Spitzenspieler FM Tobias Kolb fegte fast alles vom Brett. 11 Siege, 2 Unentschieden und nur eine Niederlage bedeuteten 24 Mannschaftpunkte und somit Rang 1. Die Bamberger Reserve um Prof. Krauseneck errang mit 22 Zählern Platz 2. Für eine positive Überraschung sorgte die SG 1951 Sonneberg, die auf 17 Punkte kam und damit Rang 3 belegte. Nach der Vorrunde hatte Sonneberg mit 12:2 Punkten noch gemeinsam mit Bamberg II die Tabelle angeführt.
Absoluter Höhepunkt aus Sonneberger Sicht war dabei der Sieg gegen den späteren Meister Bamberg I. Franz Geisensetter besiegte an Brett 2 den lange untergetauchten Blitzspezialisten Kurt Georg Breithut und Klaus Rierl bezwang Tizian Steiner. Die Überraschung perfekt machte Karl-Heinz Jacob mit einem Remis gegen Ralf Mittag. Auch in der Rückrunde sorgte man mit einer knappen 1½:2½-Niederlage für ein beachtliches Ergebnis. Dabei konnte Christopher Hartleb am Spitzenbrett Tobias Kolb den einzigen halben Punkt im gesamten Turnier abluchsen. Obwohl es in der Rückrunde für Sonneberg nicht mehr ganz so gut lief, wurde der 3. Platz mit 5 Punkten Vorsprung abgesichert.

Franz Geisensetter, Christopher Hartleb, Karl-Heinz Jacob, Klaus Rierl (v.l.n.r)

An diesem schönen Erfolg für die SG 1951 waren Christopher Hartleb (8/14), Franz Geisensetter (8½/14), Karl-Heinz Jacob (5½/14) und Klaus Rierl (7½/14) beteiligt. Der SC Bayreuth, SC Bamberg 3, FC Marktleuthen, SSV Burgkunstadt und Concordia Strullendorf belegten die weiteren Plätzen. Natürlich räumte Bamberg auch bei der Auszeichnung der Brettbesten Spieler ab. An Brett 1 Spieler gelang Tobias Kolb mit 13 Siegen und einem Remis fast ein Durchmarsch. Das Neu-Mitglied des SC Bamberg Kurt-Georg Breithut (11½/14) war bester Spieler an Brett 2. Ralf Mittag (11½/14) erspielte sich den Brettpreis an Brett 3. (alle Bamberg I), Michael Spiegel (Bamberg II) war mit 12½/14 punktbester Spieler an Brett 4.
Insgesamt handelte es sich um eine gelungene Veranstaltung, wobei es ruhig noch paar Mannschaften mehr hätten sein können.

Stadtmeisterschaft 2022 (Rapid)

Start-Ziel-Sieg für Christopher Hartleb

Endstand nach 7 Runden
Rg. Teilnehmer CH KR EM KJ DR ET DB Pu SB dV
1 Christopher Hartleb # 1 1 1 1 1 1 6
2 Klaus Rierl 0 # 1 ½ 1 1 1 4½
3 Egon Matthäi 0 0 # 1 ½ 1 1 3½ 5¾ 1
4 Karl-Heinz Jacob 0 ½ 0 # 1 1 1 3½ 5¾ 0
5 Daniel Riedel 0 0 ½ 0 # 1 1 2½
6 Erik Thode 0 0 0 0 0 # 1 1
7 Dennis Both 0 0 0 0 0 0 # 0

Mit sieben Teilnehmern war die traditionell in der Adventszeit ausgetragene Stadtmeisterschaft im Schnellschach diesmal nur spärlich besetzt. Dennoch war das Feld durchaus abwechslungsreich besetzt. Neben dem Favoriten Christopher Hartleb nahmen Nestor Egon Matthäi, Senior Karl-Heinz Jacob, Jungsenior Klaus Rierl, Heldenpokalgewinner Daniel Riedel, Dennis Both sowie der 15-jährige Turnierneuling Erik Thode den Kampf um den Titel auf.
Da die Bedenkzeit 20 Minuten pro Spieler und Partie betrug, war von Anfang an schnelles Denken gefragt, und einige Spieler probierten auch zweischneidige Eröffnungsvarianten aus.
Zur Halbzeit, nach jeweils 3 bis 4 gespielten Partien führten Christopher Hartleb und Egon Matthäi mit 3 bzw. 2½ Punkten das Feld an und spielten damit einen Vorsprung auf die Verfolger Klaus Rierl, Karl-Heinz Jacob und Daniel Riedel heraus, die bei 1½ Punkten standen, während am Tabellenende Erik Thode ein Sieg gegen Dennis Both gelang.
Die Vorentscheidung fiel in der ersten Runde des zweiten Spieltages, als sich Egon Matthäi Christopher Hartleb geschlagen geben musste und dieser damit enteilt war. Christopher gewann auch die nächsten Partien und damit das Turnier mit 6 Punkten. Dahinter gab es ein Gedränge, und erst die letzte laufende Turnier entschied über die Preisränge.
Mit einem Sieg schob sich Klaus Rierl an Egon Matthäi vorbei auf Platz 2, während Egon immerhin noch Platz 3 dank besserer Drittwertung gegen Karl-Heinz Jacob behauptete. Platz 5 erreichte Daniel Riedel mit 2½ Punkten, dahinter sicherte Erik Thode sich mit 1 Punkt nicht nur Platz 6 in der Gesamtwertung, sondern auch den 1. Jugendpreis. Das Tabellenende zierte Dennis Both.
Das Turnier verlief fair, zügig und problemlos, weil die spielfreien Teilnehmer jeweils die Schiedsrichterfunktion und die Ergebnisverwaltung wahrnahmen.

Die Erstplatzierten: Christopher Hartleb, Egon Matthäi, Klaus Rierl

Punktspiele 2022/23 (2)

Bezirksliga West, 2. Runde
TV 1890 Hallstadt - SG 1951 Sonneberg 3½:4½

Kreisoberliga, 2. Runde
SG 1951 Sonneberg 2 - SK Michelau 2 3:3
1. Mannschaft:
v.l.n.r.: Christopher Hartleb (1), Egon Matthäi (7), Daniel Riedel (Ersatz), Uwe Neugebauer (8), Klaus Rierl (5), Franz Geisensetter (4), Mikhael Safronow (3), Andriy Trachuk (2), Klaus Brückner (6)

Punktspiele 2022/23 (1)

Bezirksliaga West, 1. Runde
SG 1951 Sonneberg - RMV Concordia Strullendorf 4½:3½

Kreisoberliga, 1. Runde
Kronacher SK 2 - SG 1951 Sonneberg 2 4½:1½

Zum Saisonauftakt nach ungewöhnlich langer Punktspielpause hatte man neben der üblichen Anfangsnervosität auch mit Aufstellungsproblemen zu kämpfen. Letztlich konnte die 1. Mannschaft im letzten Moment noch vollständig antreten, während die 2. Mannschaft in Unterzahl auflaufen musste. Weiterlesen

Stadtmeisterschaft 2022/23

Die Auslosung ergab:

A-Turnier
1 Trachuk, Andriy
2 Schloßer, Ronny [Rücktritt vom Turnier am 05.02.2023]
3 Matthäi, Egon
4 Safronow, Mikhael
5 Geisensetter, Franz
6 Hartleb, Christopher
7 Rierl, Klaus
8 Riedel, Daniel

B-Turnier
1 Cronn, Michael
2 Thode, Erik
3 Both, Dennis
4 Herrmann, John
5 Köhn, Norbert
6 Callies, David [Rücktritt vom Turnier am 08.10.2022]

Beide Turniere werden als Rundenturnier mit zwei Durchgängen gespielt.
Im zweiten Durchgang findet ein Farbwechsel statt.
Der Gewinner des A-Turniers erhält den Titel Stadtmeister.
Der Gewinner des B-Turniers erhält den Titel Best of the Rest.

Die Turnierleitung behält sich für den Fall einer längeren Unterbrechung des Spielbetriebs vor, das Turnier nach einem Durchgang abzubrechen.

Stadtmeisterschaft 2022/23 | (sonneberg-schach.de)

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Trauerfall

Die SG 1951 Sonneberg trauert um das langjährige Mitglied

Walter Ebert
25.02.1926 - 13.08.2022
Walter Ebert starb mit 96 Jahren. Davon spielte er 75 Jahre regelmäßig Schach.

Der Nestor des Sonneberger Schachvereins Walter Ebert ist im Alter von 96 Jahren verstorben. Das Ableben von Walter Ebert bedeutet einen großen Verlust für die Schachabteilung der SG 1951 Sonneberg.
Walter war seit 1947 im Sonneberger Schachleben aktiv. Dem gelernten Werkzeugmacher blieb das Drama des Zweiten Weltkriegs nicht erspart. Als Marinesoldat wurde er 1943 im Alter von 17 Jahren eingezogen und geriet 1945 in Kriegsgefangenschaft. In dieser Zeit erlernte er die Regeln des Schachspiels. Nach der Rückkehr aus seiner Gefangenschaft arbeitete er im VEB Stern Radio Sonneberg, wo er bis zur Rente tätig war.
1947 schloss sich Walter einer Gruppe Sonneberger Schachfreunde an. Im Juli 1948 fand im Sonneberger Hof die Gründungsversammlung der neuen FDJ-Sportgemeinschaft statt, die den Namen Eintracht Sonneberg erhielt. Die Gründung der Sparte Schach erfolgte dann am 24. September 1948 in der Goldenen Au, dem damaligen Spiellokal. Walter war eines der Gründungsmitglieder.
Bedauerlicherweise endet die Geschichte der Eintracht bereits nach einem Jahr, weil sich nach Gründung der zentralen Betriebssportgemeinschaft Industrie im Juli 1949 die Schachspieler wieder neu orientieren mussten.
Ganz verrückt wurde es ab 1950 mit der Bildung von Betriebssportgemeinschaften. Die Anfangseuphorie war groß, doch keine dieser Abteilungen konnte sich über einen längeren Zeitraum halten oder gar eine Mannschaft für den sich entwickelnden Punktspielbetrieb stellen. Diese Querelen hatten zur Folge, dass viele Schachfreunde verärgert waren und aufhörten.
Eine Wende zum Positiven trat erst ein, als die BSG Turbine Sonneberg am 20. April 1951 gegründet wurde, in der sich 1952 eine Schachsparte etablierte. Walter Ebert trat allerdings der im selben Jahr gegründeten BSG Post Sonneberg bei. In seiner ersten Stadtmeisterschaft 1951 erreichte Walter von 11 Teilnehmern den 5. Platz.
In seinem Bestreben den Schachsport weiter voranzubringen, absolvierte Walter ab Mitte der 50er-Jahre mehrere Schiedsrichterlehrgänge und konnte bei vielen Wettkämpfen als Turnierleiter und Kampfrichter fungieren. 1954 übernahm er innerhalb des Kreis-Fachausschusses die Klassifizierung der Schachfreunde und übte diese Tätigkeit bis 1986 aus.
Nachdem er in den 70er Jahren dem Alter und dem nachdrängenden Nachwuchs Tribut zollen musste, hielt er dem Verein weiter die Treue und verstärkte die 2. Mannschaft, die ab 1974 auch höherklassig spielte. Eine weitere Zäsur gab es Mitte der 90er-Jahre. Zusammen mit Dr. Alfred Heinz führte er talentierte Jugendliche wie Christopher Hartleb und Ronny Schloßer systematisch in den Spielbetrieb der Erwachsenen ein.
Bis 2015 wirkte Walter in Punktspielen der 3. Mannschaft mit. Da ab 2016 aufgrund von Spielermangel die 3. Mannschaft abgemeldet werden musste, half Walter Ebert sporadisch in der 2. Mannschaft aus.
Aufgrund seiner vielen anderen Verpflichtungen, sowohl familiär, als auch in der katholischen Kirche und der Kleingartenanlage Waldhaus, konnte er nur selten bei anderen Turnieren im Kreis oder Bezirk mitspielen. Allerdings ließ er es sich nicht nehmen die BSG- und Stadtmeisterschaften sowie die Punktspiele mitzuspielen, allerdings blieben ihm die absoluten Spitzenplätze versagt. Dafür war er am Wochenende bei den spannenden Kämpfen der 1. und 2. Mannschaft häufiger und gerngesehener Gast.
Sein letztes Punktspiel absolvierte Walter 2018. Insgesamt erkämpfte er in 326 Punktspielen 157½ Punkte, wobei es noch einige mehr sein könnten, weil die Einzelergebnisse der 50er-Jahre nur unvollständig überliefert sind.
Walter wurde im Laufe seines langen Lebens mit vielen Auszeichnungen bedacht. Bereits 1965 erhielt er vom DTSB die Ehrennadel in Bronze, der 1973 die Ehrenurkunde und die Ehrennadel in Silber folgte. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der BSG Turbine wurde er vom DSV mit der Ehrennadel in Silber geehrt. Auch nach der Wende rissen die Auszeichnungen nicht ab. Im Jahre 2001 erhielt er den Ehrenteller des Oberfränkischen Schachverbandes und 2017 den Ludwig-Schirner-Ehrenpreis.

Walter Ebert starb am 13. August 2022 im Alter von 96 Jahren. Seit 2007 war er das älteste Mitglied der Abteilung und seit einigen Jahren auch das älteste Mitglied des gesamten Vereins.